(ENT-)Spannung

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Dem amerikanischen Arzt und Neurophysiologen Edmund Jacobson (1888–1983) gelang es nachzuweisen, dass eine erhöhte Muskelspannung mit verschiedenen körperlichen und psychischen Beschwerden zusammenhängt. Er war überzeugt, dass eine «unmittelbare Wechselwirkung zwischen Körpergefühl, Lebensgefühl und Muskeltonus besteht».

 

Auf der Basis seiner jahrelangen Forschungen entwickelte Jacobson seine Methode der Progressiven Relaxation. Dabei werden zuerst die wichtigsten Muskelgruppen der Willkürmuskulatur bewusst und achtsam während ca. 14 Sekunden wahrgenommen, danach angespannt und schliesslich entspannt. Ziel der Progressiven Relaxation ist es, durch bewusste An- und Entspannung der willkürlichen Muskulatur den überhöhten Tonus auch in der unwillkürlichen, also nicht unserem Willen unterworfenen Muskulatur zu verringern.

 

Progressive Relaxation nach Jacobson wird erfolgreich bei vielfältigen, oft bei psychosomatischen Beschwerden und Erkrankungen und deren Folgeerscheinungen angewendet, so bei Ängsten, Schlafstörungen, Migräne, Hypertonie, Herz-Kreislaufstörungen, Depressionen sowie Erregungs- und Erschöpfungszuständen. Während einer Chemotherapie wirkt die Progressive Relaxation positiv auf Übelkeit und Erbrechen. Sie fördert die Eigenwahrnehmung, die Konzentrationsfähigkeit und wird mit grossem Erfolg in der Schmerzkontrolle und bei der Stressbewältigung angewendet.

 

Progressive Relaxation kann sehr rasch erlernt werden und ist jederzeit anwendbar.